PRAESTA - Leaders in executive development

Germany

Portrait: Christiane Hotz-Firlus

Niemand stellt heute noch in Frage, dass die so genannten "weichen Faktoren" im Wirtschaftsleben eine Hauptrolle spielen. Die Bindung der Mitarbeiter an ihr Unternehmen ist das Ergebnis guter Führung, und es ist das Engagement von Menschen, das harte Faktoren - die Finanzergebnisse eines Unternehmens - beeinflusst. Christiane Hotz-Firlus kennt beide Seiten der Medaille aus jahrelanger Führungsverantwortung in börsennotierten Unternehmen, sowohl als Vorstand für Finanzen als auch für Personal. "Menschen gestalten das, was in Zahlen später sichtbar wird", antwortet Christiane Hotz-Firlus auf die Frage, was sie in diese Positionen geführt hat. Sie gehört zum Gründungsteam von Praesta Deutschland.

Zwei Seelen wohnen in Ihrer Brust, kann man es so ausdrücken? Ihre Leidenschaft gilt einerseits den Zahlen, andererseits der Personalentwicklung...

HF: Ich würde es differenzierter sehen. Die Beziehungen zwischen harten und weichen Faktoren sind so eminent, dass es gar keinen Sinn macht, von "zwei Seelen" zu sprechen. Mir war schnell klar, dass die Entwicklung von Fähigkeiten und Potenzialen bei Menschen intrinsisches Wachstum fördert: Gute Führung motiviert. Motivierte Mitarbeiter liefern bessere Arbeitsergebnisse. Bessere Arbeitsergebnisse führen zu mehr Wachstum. Um auf Ihre Frage zurück zu kommen: Meine Leidenschaft gilt der Arbeit mit Menschen.

Seit 1994 widmen Sie sich dem Thema Coaching, damals noch CFO in der Beta Systems Software AG. Sie initiierten dort ein Team interner Coaches als aktives Führungsinstrument. Wie passte Coaching mit Ihrer damaligen Führungsrolle zusammen?

HF: Zum einen können bestimmte Coaching-Elemente hervorragend in Führungsaufgaben integriert werden! "Coaching als Führungsstil" mag vielleicht etwas vollmundig klingen. Denn natürlich stößt man damit als Verantwortungsträger - im Führungsalltag - an Grenzen. Es bringt aber sehr gut zum Ausdruck, was Sie in Ihrer Frage bereits andeuten: Coaching kann sich als äußerst wirkungsvolles Führungsinstrument erweisen! Wenn es Ihnen gelingt, im Unternehmen eine lebendige Feedback-Kultur zu etablieren, haben Sie schon viel getan. Beispielsweise in Hinblick auf Kontrolle und Motivation Ihrer Mitarbeiter. Zum anderen ist Coaching ein äußerst wirksamer Verstärker von Konfliktlösungskompetenzen, sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Führungskräften selbst.

Sie waren verantwortlich für die Integration neuer Gesellschaften auf internationaler Ebene, haben internationale Projektteams ins Leben gerufen und begleitet. Sie hatten als Mitglied des Vorstands auch die Verantwortung von Unternehmen in 15 Ländern. Und das sowohl in personeller als auch organisatorischer und finanzieller Hinsicht. Das klingt so bemerkenswert wie anstrengend. Haben Sie damals selbst einen Coach gehabt?

HF: Ja, natürlich. Aber ich muss einschränkend ergänzen: nicht in jeder Lebenslage - insbesondere nicht immer auf dem internationalen Parkett. Und besonders dort hätte es mir vieles erleichtert! Denken Sie nur an die unterschiedlichen Management-Stile beispielsweise in Deutschland und England - ganz zu schweigen von den USA! Viele Gesprächspartner und Situationen habe ich damals nicht sofort richtig einschätzen können, weil ich mit den Mentalitäten noch nicht so vertraut war. Ich meine, Coaching kann hier eine Menge leisten, wenn zusätzlich zur geschäftlichen Erfahrung auch der internationale Background mit vermittelt wird. Es zählt nicht allein, die Noten zu kennen - man sollte auch Gefühl für die Melodie haben.

Das heißt letztlich, ein Coach muss jahrelange internationale Berufserfahrung mitbringen? Sie stellen hohe Anforderungen an einen Coach.

HF: Ja, sicher. Das Geschäftsleben stellt heute ja auch hohe Anforderungen an die Führungskräfte! Sie müssen Ihre Entscheidungen immer schneller treffen, über kulturelle Unterschiede hinweg! Heute fehlt einfach die Zeit, um Erfahrungen zu verdauen. Hohe fachliche Kompetenz und Vernetzung allein genügen für Führungskräfte aber nicht. Das ist auch einer der besonderen Gründe dafür, dass es mich 2004 als Coach zu Praesta gezogen hat. Jeder Coach hat lange Jahre erfolgreich in Führungspositionen gestanden. Jeder Coach bringt profunde Erfahrungen mit ein - auch auf dem internationalen Parkett. Praesta liefert länderübergreifende, internationale Betreuung seiner Coachees aus einem Guss.

Dann lag in 2004 der Zeitpunkt, an dem Sie sich ganz dem Thema Coaching widmen wollten?

HF: Ich bin auch noch im Aufsichtsrat einiger Unternehmen. Parallel dazu bin ich vor einigen Jahren von Praesta angesprochen worden, und fand es letztendlich für mich konsequent, meine Liebe, mit Menschen zu arbeiten und meine Erfahrungen und das Wissen um das Thema Führung zu verbinden, und genau das tue ich als Executive Coach.

Newsletter, 06.2008


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