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Was macht einen guten CEO aus?

Was macht einen guten CEO aus?

„If your actions inspire others to dream more, learn more, do more and become more, you are a leader.“ John Quincy Adams

In Europa Top-Manager zu sein, ist kein leichter Job. Vor allem extern berufene Führungskräfte haben es oft schwer, den Ansprüchen des Unternehmens gerecht zu werden. Die Erwartungshaltung der Unternehmen an ihre Executives ist hoch, nicht selten entpuppt sich ein Vorstands- oder Managerposten als Schleudersitz. Doch wie wird man ein guter CEO? Was macht einen effektiven und damit erfolgreichen Führungsstil aus? Und welchen Beitrag kann Coaching dazu leisten? Praesta Irland hat sich dieser Frage in seiner aktuellen Studie „The Art of Effective Leadership“ gewidmet.

Die Studie wurde 2008 von Praesta Irland, seit 2001 Mitglied von Praesta International, veröffentlicht. Die Praesta Coaches, allesamt ehemalige Executives, befragten in persönlichen Gesprächen 74 CEOs irischer Unternehmen aus dem Privatsektor, dem halbstaatlichen und dem Non-Profit-Bereich. Der persönliche Kontakt zu den Teilnehmern war entscheidend für die Intensität der Antworten und die Qualität der Ergebnisse. Mit der aktuellen Studie liegt eine maßgeschneiderte Arbeit vor, die vom Praesta Motto „aus der Praxis für die Praxis“ zeugt.

Fast die Hälfte der Befragten hat mehr als sechs Jahre Erfahrung in ihrer Position, 60 Prozent sind innerhalb ihrer Organisation als Führungskräfte aufgestiegen. Die drei wichtigsten Eigenschaften eines erfolgreichen CEOs sind aus ihrer Sicht: strategische Führungsqualitäten, Führungsqualität im Umgang mit Menschen und Kommunikationsfähigkeit. Ein CEO muss ein gutes Team aufstellen und visionär denken können, von Beginn an einen klaren modus operandi mit dem Aufsichtsrat festlegen, auf Missstimmungen im Unternehmen achten und das Eintauchen ins operative Geschäft vermeiden. Mit anderen Worten: Fachliche Expertise allein ist es nicht, die eine Führungskraft zum Top-Manager macht, vielmehr stehen soziale Kompetenzen vorne an: die Fähigkeit, überzeugen zu können und Verständigung zwischen unterschiedlichsten Stakeholdern herzustellen, ständig Vermittler in ihrem Zusammenspiel zu Gunsten des Unternehmens zu sein .

Als größte Herausforderung sahen es die Teilnehmer an, auch unter großem Druck die eigene Strategie im Fokus zu behalten.

Die Studie baut auf den Ergebnissen der Vorgänger-Studie „The Art of Chairing a Board“ aus dem Jahre 2005 auf. Damals kamen die Befrager zu dem Ergebnis, dass es vor allem die Kombination aus persönlichen Eigenschaften und Kompetenzen ist, die die Rolle eines erfolgreichen CEOs ausmacht. In Verbindung mit Integrität, strategischem Denken, einem guten Geschäftssinn und entsprechender Kommunikationsfähigkeit wurde das Verhältnis zwischen der Unternehmensleitung auf Aufsichtsratsebene und dem Vorstand als ausschlaggebend für den Erfolg bewertet. Wie wichtig eine gute Beziehung auf dieser Ebene ist, verdeutlichen auch die Ergebnisse der vor kurzem veröffentlichten Studie „CEO Succession“ der internationalen Strategieberatung Booz & Company: Demnach wächst der Erfolgsdruck auf CEOs in deutschen Unternehmen im internationalen Vergleich am stärksten und der Vorstandsposten wird immer häufiger zum Schleudersitz. Der Grund: Aufsichtsräte in Europa nehmen ihre Kontrollfunktion stärker wahr als ihre internationalen Kollegen. Interessant ist vor allem, dass Vorstandsvorsitzende, die von außerhalb berufen wurden, ein um 10 Prozent höheres Risiko tragen, unfreiwillig auszuscheiden, als Insider aus dem Unternehmen, da ihnen schneller schlechte Ergebnisse zugeschrieben werden.

Unternehmen mit Weitblick sollten daher interne Führungskräfte stärker fördern und entwickeln, frühzeitig an das Unternehmen binden und mit geeigneten Maßnahmen halten, wie auch Praesta Coach Jürgen Neumann in seinem Beitrag „Fester Boden unter den Füßen“ in diesem Newsletter zu berichten weiß: Coaching als eine geeignete Maßnahme kann bei der Übernahme einer neuen Position helfen, von Beginn an fest im Sattel zu sitzen. Ausschlaggebend ist hierbei nicht nur die Führung nach unten, sondern mehr noch nach oben. Das belegen die Ergebnisse der Praesta Studie: 40 Prozent der Befragten halten eine gute Qualität der Beziehung zum Aufsichtsrat für einen entscheidenden Erfolgsfaktor für ihre Position.

Befragt nach einem Rat, den sie anderen geben würden, antworteten die Teilnehmer der Praesta Studie: Das Team — angefangen vom Top Management über die Shareholder bis hin zu den Mitarbeitern — fördern und von der Spitze aus führen, die Gesamtperspektive dabei im Blick. Ein erfolgreicher CEO legt den Fokus auf effiziente Arbeitsleistung und Ergebnisse und kommuniziert seine Vision klar. Diese Leitsätze auch zu leben, ist die Hauptherausforderung eines Top-Managers vor allem in harten Zeiten, in denen eher „Sanierer“ gefragt sind. Doch auf lange Sicht gesehen, macht sich ein authentischer Führungsstil bezahlt, der die Potenziale der Mitarbeiter weiter entwickelt, Visionen und Ziele langfristig setzt und Freiräume lässt.

Führung statt Steuerung ist daher auch das Motto von erfolgreichen Unternehmen. Denn es gibt sie, die Gewinner, die Spitzengewinne erwirtschaften und Unternehmen auf Erfolgskurs bringen. Sie heben sich vom Mittelmaß ab, bringen Hochleistungen und das über Jahre hinweg, obwohl die Märkte schrumpfen und die Branchen leiden.

„Have an aura of being energetic, decisive and purposeful in everything you do“, so ein Teilnehmer der aktuellen Praesta Irland Studie. Coaching kann entscheidend dazu beitragen, die eigene Position zu bestimmen, Verhaltensmuster zu verändern und damit auch das eigene Bild bei anderen, Visionen zu entwickeln und realistische Ziele aufzustellen. Aber auch, aktuelle Führungs- und Managementprobleme zu besprechen. In 50 Prozent der Praesta Coachings spielt das Thema „Führung nach oben“ eine entscheidende Rolle. Die Praesta Coaches verstehen sich dabei als Sparringspartner und als Potenzialförderer. Die Qualität der Führung und die Persönlichkeit der Führungskraft sind maßgebend für den Erfolg als Top-Manager, wie unsere aktuelle Fallstudie von Friedrich Belle in dieser Ausgabe des Praesta Newsletters zeigt. Denn: Ein guter CEO ist zu allererst eine authentische und glaubwürdige Persönlichkeit, mit hoher Bereitschaft, von seinem Umfeld zu lernen und sich beständig persönlich weiter zu entwickeln. Ein Leben lang.

Newsletter, 11.2008


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